Wer seinen Trecker starten will, hat mitunter das Problem, dass der Anlasser, der eigentlich Starter heißt, nicht mehr kräftig dreht. Dann lässt sich der Dieselmotor nicht mehr starten. Es besteht jedoch nicht grundsätzlich ein Grund zur Sorge. Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht, lässt sich dieses Problem in vielen Fällen recht schnell beheben.
Kontrolle der Batterie
Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht, um den Dieselmotor im Traktor zu starten, sollte im ersten Schritt die Batterie geprüft werden. Es besteht die Möglichkeit, dass sie sich nach einer längeren Standzeit entladen hat. Dann braucht sie nur mit einem geeigneten Batterieladegerät* wieder aufgeladen werden. Dazu sollten jedoch die beiden Batterieklemmen von den Polen abmontiert werden. Die Ladegeräte arbeiten in der Regel zwar nur mit Spannungen von etwa 12 bis 14 Volt, aber es können überlagerte hohe Spannungen auftreten, die zu einer Beeinträchtigung der Elektronik des Traktors führen können.

Eine schwache Batterie ist eine häufige Ursache dafür, wenn der Anlasser nicht mehr kräftig dreht. Sie sollte überprüft und nachgeladen werden.
Werden die Polklemmen entfernt, lässt sich auch gleichzeitig kontrollieren, ob die Batteriepole oder die Innenseiten der Klemmen bereits oxidiert sind. Dabei handelt es sich zumeist um grünliche Ablagerungen, die sich mit einer Drahtbürste oder feinem Schmirgelleinen wieder beseitigen lassen. Es sollte aber auch die Klemme kontrolliert werden, mit der das Kabel vom Minuspol der Batterie mit dem Rahmen des Traktors verbunden ist. Auch an dieser Stelle tritt oftmals Korrosion auf. Ist der Massekontakt fehlerhaft, arbeitet der Anlasser ebenfalls nicht mehr richtig. Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht, gehören Masseprobleme zu den häufigsten Ursachen.
Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht, könnte er verschlissen sein
Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht, kann es auch am Verschleiß an den Schleifkontakten, die umgangssprachlich gerne als Kohlen bezeichnet werden, liegen. Ein Anlasser ist im eigentlichen Sinne ein Elektromotor. Er besteht aus einem Anker, der sich durch die Stromzufuhr in einem elektromagnetischen Feld dreht. Deshalb befinden sich am sogenannten Kollektor vier Schleifkontakte. Diese Kohlen werden mittels Federn immer automatisch fest auf den Kollektor gedrückt. Durch die Reibung tritt unweigerlich ein Verschleiß auf.
In den meisten Fällen entscheiden sich die Treckerbesitzer für den Einbau eines neuen Anlassers. Dabei handelt es sich zumeist um Austauschanlasser. Das bedeutet, das defekte Gerät wird abgegeben. Im Gegenzug erhält der Kunde einen Anlasser, der vom Hersteller aufbereitet wurde. Dadurch ist er nicht ganz so teuer wie ein völlig neues Gerät. Trotzdem kostet der Austauschanlasser noch immer einige Hundert Euro.

Ein Anlasser ist aufgebaut wie ein Elektromotor. Deshalb befinden sich darin auch Verschleißteile. Wer handwerklich geschickt ist, kann ihn selbst reparieren.
Wer es sich zutraut, kann die verschlissenen Kohlen, aber auch selbst austauschen, wenn der Anlasser nicht mehr kräftig dreht. Dazu muss das Gehäuse geöffnet und der Anker herausgebaut werden. Dann können die Federn mit einem Schraubendreher etwas angehoben und die verschlissenen Kohlen einfach herausgezogen werden. Sie sind mit einem kurzen Kabel versehen, das noch abgeklemmt werden muss. Die neuen Schleifkontakte werden eingesetzt und die Kabel wieder befestigt. Zum Schluss muss nur noch der Anker wieder ind Gehäuse eingesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Lager der Ankerwelle korrekt im Deckel des Gehäuses sitzt.
Es sollte noch erwähnt werden, dass sowohl beim Ausbau als auch beim Einbau des Anlassers unbedingt zuvor die Batterie abgeklemmt werden muss. Das Pluskabel der Batterie führt direkt zum Anlasser. Bei Arbeiten in diesem Bereich könnte bei einer angeklemmten Batterie ein Kurzschluss entstehen, durch den die Batterie unbrauchbar wird.
Zusammenfassung
Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht und der Motor deshalb nicht gestartet werden kann, sollte zunächst die Batterie getestet werden. Wer ein Messgerät* besitzt, kann auch die Spannung an der Batterie messen. Gibt es mit der Stromzufuhr keine Probleme, liegt zumeist Verschleiß am Anlasser vor. Oftmals sind es nur die Kohlen, die eigentlich Schleifkontakte heißen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sie sich in Eigenregie austauschen. Wenn der Anlasser nicht kräftig dreht, ist es daher nicht unbedingt ein Grund zur Sorge.
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