Bei Traktoren, die nicht mit einem Allradantrieb ausgestattet sind, werden die Vorderräder von Radlagern gelagert. Diese verschleißen allerdings mit der Zeit. Das ist leicht zu erkennen, weil die Vorderräder dadurch ein seitliches Spiel haben. Während der Fahrt bewegen sich die Räder ständig axial. In dem Fall müssen jedoch nicht gleich die Radlager ausgetauscht werden. In den meisten Fällen reicht es aus, wenn Sie die Radlager nachstellen.
So können Sie die Radlager nachstellen
Wenn Sie erkennen, dass die Vorderräder Ihres Traktors zu viel seitliches Spiel aufweisen, sollten Sie die Radlager nachstellen. Dazu benötigen Sie einen Wagenheber*, mit dem Sie die Vorderachse an dem jeweiligen Rad anheben. Das Vorderrad sollte sich frei drehen können.
Im nächsten Schritt entfernen Sie die Kappe von der Radnabe. Bei einigen Traktoren ist sie mit einer Schraubverbindung befestigt. Es gibt aber auch Modelle, bei denen Sie die Radlagerkappe mit einer größeren Rohrzange abschrauben können. Dahinter befindet sich zumeist eine Menge Fett, das zur Schmierung dient. Dieses müssen Sie etwas entfernen, um an die Mutter zu gelangen.
Falls ein Vorderrad des Traktors zu viel seitliches Spiel aufweist, sollten Sie das Radlager nachstellen. Die Arbeit ist nicht schwer und vor allem schnell erledigt.
Es handelt sich um eine Kronenmutter, die zusätzlich mit einem Splint gesichert ist. Den Splint müssen Sie herausziehen, damit Sie an die Mutter gelangen. Mit einer Stecknuss, die eine passende Schlüsselweite hat, drehen Sie die Kronenmutter etwas fester. Da das Radlager eine Kegelform aufweist, wird es durch das Drehen der Mutter auf der Achse verschoben. Dadurch dringt es tiefer in die konische Öffnung der Radnabe ein, sodass sich das Spiel verringert. Bei dieser Arbeit sollte behutsam vorgegangen werden. Es ist wichtig, immer wieder zu prüfen, ob sich das Rad noch leicht dreht. Spüren Sie einen Widerstand, sollten Sie die Kronenmutter wieder etwas lösen. Das Vorderrad sollte sich leicht drehen, aber kein axiales Spiel mehr aufweisen.
Zum Schluss sichern Sie die Mutter wieder mit dem Splint und setzen die Schutzkappe wieder auf die Radnabe. Wenn Sie die Radlager nachstellen müssen, sollten Sie auf keinen Fall vergessen, sie nach der Arbeit wieder ausreichend zu schmieren.
Radlager nachstellen bringt keinen Erfolg
Es gibt mitunter auch Situationen, in denen Sie nicht mehr das Radlager nachstellen können. Das liegt daran, weil es schon mehrfach nachgestellt wurde und es jetzt am Ende ist. Dann bleibt nur noch der Austausch des Lagers. Dazu sollten Sie jedoch das Vorderrad abmontieren. Dazu benötigen Sie einen Kreuzschlüssel oder noch besser einen Schlagschrauber. Die weitere Vorgehensweise ähnelt der wie beim Radlager nachstellen. Der unterschied liegt jedoch darin, dass Sie die Kronenmutter vollständig abschrauben. Dann ziehen Sie die Radnabe herunter. Anschließend ziehen Sie das verschlissene Radlager von dem Achsstummel und setzen ein neues darauf.
Sie können das Radlager zunächst in die Nabe einsetzen und dann beides zusammen auf den Achsstummel setzen. Das Spiel wird dann ebenfalls mit der Kronenmutter justiert.
Auf das neue Radlager setzen Sie die Radnabe und schrauben wieder die Mutter auf. Alternativ können Sie das Radlager auch zuerst in die Radnabe stecken und dann beides gemeinsam auf den Achsstummel stecken. Wenn Sie die Kronenmutter wieder aufsetzen, sollten Sie so behutsam vorgehen wie beim Radlager nachstellen, damit das Vorderrad noch ein wenig Spiel aufweist und sich widerstandslos drehen kann.
Zusammenfassung
Durch den Verschleiß der Radlager bewegen sich die Vorderräder des Traktors unkontrolliert in axialer Richtung. Dadurch ist keine präzise Fahrt mehr möglich. Zudem führt es zu einem erhöhten Verschleiß der Vorderreifen. In dem Fall sollten Sie die Radlager nachstellen. Falls es nicht mehr gelingt, weil der Verschleiß schon zu große geworden ist, bleibt nur noch der Austausch.
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